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Trüffelbaum pflanzen - planvoll zur edlen Ernte - unsere Anleitung

Aktualisiert: 19. Mai


Um später eine reiche Ernte der leckeren Trüffel zu erhalten, gibt es es ein paar Punkte schon bei der Pflanzung zu beachten. In diesem Artikel geben wir Ihnen alles Wissenswerte an die Hand, damit das spannende Projekt gelingt.



Der Standort - gut gewählt ist halb geerntet ;)


Trüffelbäume haben nicht viele Ansprüche an ihren Standort, die wenigen Wünsche, die sie haben, sind leicht zu unterscheiden, sodass man einen geeigneten Standort aussuchen kann. Die Faktoren, auf die man Rücksicht nehmen muss, ist der pH-Wert und die Zusammensetzung des Bodens, was die Durchlässigkeit beeinflusst. Diese wirkt sich auf die Feuchtigkeit aus, die auch von Bedeutung ist. Zu guter Letzt kommt beim Standort noch Licht und Wind in Betracht. Vorab kurz zusammengefasst: Die Trüffel liebt einen ph-neutralen, durchlässigen und nicht zu feuchten Boden, der viel Licht bekommt aber nicht zu windig ist. Was genau das bedeutet klären wir jetzt. Zuerst sollte man in Erfahrung bringen, was für einen Boden man am gewünschten Standort vorfindet. Schwere Lehmböden sind nicht geeignet und müssen aufgebessert werden. Lockere, krümelige Böden sind ideal, sumpfige und moorige Böden kommen nicht in Frage. Folgende Anleitung für eine Bodenprobe ist optional, hilft aber, den Standort besser auszusuchen. Stechen Sie mit dem Spaten einen Spaten tief in den Boden und heben Sie das Material aus. Stechen Sie jetzt eine 1cm starke Scheibe vom vorherigen Stich ab, diese brauchen wir für die Probe. Geben Sie die Erde in einen Eimer, zerkrümeln Sie alles fein, hier stellen Sie schon fest, wie leicht oder schwer das geht. Dicke Klumpen deuten auf schweren Boden hin, zerfällt der Boden leicht, hat er eine gute Struktur. Die zerkrümelte Erde füllen Sie in ein größeres Glasgefäß. Gießen Sie mit Wasser auf und rühgen Sie kräftig alles auf. Nach dem Rühren trennt sich der Boden. Sand und Steine sinken sofort zu Boden, der mineralische Feinanteil bleibt in der Mitte und das humose Material schwimmt oben auf oder legt sich oben auf das Sediment. Nachdem alles abgesetzt ist und das Wasser weitgehend klar geworden ist, kann man alles begutachten. Mit Lakmuspapier (z.B. aus der Apotheke) kann man den pH-Wert messen. Er sollte bei 7-7,2 liegen. Liegt er darunter, muss mit Kalk aufgebessert werden. Nach Beurteilung der Bodenqualität, kann man in Betracht ziehen, ob eventuell mit Sand und Humus der Boden verbessert werden sollte.


Der Ort des Geschehens - richtige Stelle wählen


Doch nicht nur die Struktur des Bodens ist wichtig, auch die Lage kann einen Einfluss haben. So sind Senken eher dafür bekannt, dass sie nass sind, das mögen die Pilzgeflechte nicht. Ebenen sind in Ordnung, wenn Wasser gut abfließen kann, aber wenn Sie wissen, dass an der Stelle oft Wasser stehen bleibt, sollten Sie eine andere Stelle in Betracht ziehen. Eine leichte Hanglage kommt oft eher in Frage. Auch sollte eine sehr zugige Stelle vermieden werden, wenn es möglich ist. Die Bäume selbst sind zwar sehr widerstandsfähig, jedoch kann Wind die Umgebung zusätzlich abkühlen, aber auch austrocknen. Es ist also besser, das zu vermeiden, wenn es möglich ist. Private Gärten sind aber oft recht geschützt gelegen, sodass man sich hierüber meist weniger Gedanken machen muss. Letztlich ist eine sehr schattige Stelle weniger geeignet, Halbschatten sowie volle Sonne sind von Vorteil. So kann die Sonne den Boden erwärmen, was die Reife der Trüffel fördert, aber auch im Winter die Kälte weniger hält. Wenn Sie also eine geeignete Stelle im Auge haben, sollten Sie vor der Pflanzung das Erdreich lockern, damit die feinen Wurzeln der Jungen Bäume, sowie das Pilzgeflecht leicht einwachsen können.


Wie pflanzen ?


Nach der Frage WO ergibt sich als nächstes das WIE? So ist die Anordnung der Bäume, sowie der Abstand eine Überlegung wert. Grundsätzlich können Trüffelbäume allein, in der Reihe, als Grüppchen oder sogar als Hecke gepflanzt werden. Haselnüsse und Hainbuchen können auch gemischt gepflanzt werden. Nachfolgend gehen wir kurz auf die jeweiligen Vorteile ein.


Kleine Gärten kommen mit 1-3 Bäumen aus. Man pflanzt sie in eine nette Ecke des Gartens, die man gut pflegen kann. Größere Gärten können auch Inselpflanzungen beherbergen, was gestalterisch sehr reizvoll sein kann. Hier machen 3-7 Pflanzen Sinn. Eine Reihe bietet mehrere Möglichkeiten. Möchte man große Bäume ziehen, lässt man etwas mehr Abstand, jedoch können Hainbuchen auch mit 2-3 Pflanzen pro Meter als richtige Hecke gepflanzt werden. Sie vertragen auch einen Schnitt.


Bei der Frage des richtigen Abstandes ist folgendes zum Verständnis zu sagen. Man wählt einen Abstand, der der normalen Wuchsgröße des Gehölzes entspricht, aber nicht zu großzügig. Es ist von Vorteil, wenn sich die Wurzelspitzen der Pflanzen nach einigen Jahren Wachstum berühren können, was die Bildung von Trüffeln verbessert. In einer großzügigeren Pflanzung kann man 2-4 Meter Abstand einplanen, in einer Hecker wie gesagt 2-3 Hainbuchen pro Meter setzen.


Ran an den Spaten! Jetzt wird gepflanzt.

Das Bäumchen darf jetzt in den Boden. Nachdem die Fläche möglichst weit gelockert wurde, pflanzt man das Bäumchen bodeneben ein. Kräftiges Angießen ist eine Selbstverständlichkeit, damit das Pflänzchen gut anwächst. Pflanzzeit ist ganzjährig, außer in Frostperioden, die beste Jahreszeit ist aber der Frühling oder der Herbst.


Bis das Bäumchen gut angewachsen ist, muss die Pflanzstelle feucht gehalten werden. Ist der Trüffelbaum später eingewachsen, verträgt er auch Trockenperioden gut. Regelmäßiges Gießen fördert natürlich eine kräftige Entwicklung, ist bei angewachsenen Pflanzen aber nicht mehr so oft nötig, wie am Anfang. Gerade in Gartengrundstücken ist Wasser knapp, daher kann später auch sparsamer gegossen werden. Während der Fruchtungszeit im Spätsommer und Herbst fördert eine regelmäßige leichte Wassergabe allerdings die Bildung der Trüffeln. Die Pflanzstelle kann jetzt auch noch mit Mulchmaterial abgedeckt werden. Es sich jeder Mulch, der den Boden nicht säuert. Nadeln und Rindenmulch machen den Boden sauer und schaden dem Trüffelgeflecht. Feiner Kalksplitt, z.B. Muschelkalk eignet sich ebenfalls als Mulch, er gibt über lange Zeit langsam Kalk ab, was gut für den Boden ist. Halten Sie die Pflanzstelle unkrautfrei, damit das Bäumchen nicht um Wasser und Nährstoffe konkurrieren muss. Ein kleiner Pflanzstab kann helfen, die Pflanze gerade hochzuleiten. Hat man an der Pflanzstelle mit Mäusen zu kämpfen oder Wildfraß zu befürchten, ist ein entsprechender Verbiss-Schutz sinnvoll.


Jetzt ist Geduld gefragt - Trüffelbildung und erste Anzeichen


Nach der Pflanzung muss man ungefähr 4 Jahre warten, bis sich erste Anzeichen auf eine Trüffelbildung zeigen. In den großen Trüffelplantagen kommerzieller Hersteller wird zwar mit ausgebildeten Hunden gesucht, das ist aber keine Notwendigkeit. Wenn Sich Trüffeln im Boden bilden, sieht man oft ein sogenanntes Brûlée, was wörtlich mit "verbrannt" übersetzt wird. Es handelt sich um eine recht kahle Stelle, die die Bildung von Trüffeln darunter anzeigt. Durch das Wachstum der Knollen wird umliegenden Gräsern und Kräutern die Nährstoffquelle entzogen, weswegen sie sich zurückbilden und der Boden freiliegt.


Oft wird der Boden auch leicht rissig, da die Knollen knapp unter der Oberfläche anschwellen, Raum einnehmen und die Erde etwas aufwölben. Auch an diesem Merkmal kann man eine einsetzende Reife von Trüffelnknollen erkennen.


Zusätzlich kann man bei voller Reife der Trüffeln einen typischen Duft wahrnehmen, den auch Fliegen ganz reizend finden. Wenn Sie beim Schlendern durch den Trüffelhain an lauen spätsommerlichen Tagen oder an einem schönen Herbsttag ein Brûlée erkennen, an dem sich ein paar Fliegen vergnügt tummeln, sollten Sie hellhörig werden und sich quasi auf Augenhöhe mit den Trüffeln begeben und ein wenig schnuppern.


Auf den Hund gekommen, bzw. auf den Trüffel gekommen


Wenn Sie einen Hund haben, oder jemanden kennen, der einen Hund hat, was auf die meisten Menschen zutrifft, können Sie sich ein weiteres Hilfsmittel zum Finden der Trüffel heranziehen ;) Hunde lieben die Beschäftigung, wenn sie mit ihrer Nase spielerisch nach Trüffeln suchen dürfen. Einen Mops mit Atembeschwerden würde man jetzt vielleicht nicht notwendigerweise als geeigneten Kandidaten ansehen, alle anderen Hunderassen sind aber sicher geeignet, da Hunde allgemein wesentlich besser riechen als wir Menschen. Natürlich wird hier kein Hund diskriminiert, Möpse sind natürlich auch ganz tolle Hunde ;) Wie stellen Sie es nun aber an, dass Ihr Vierbeiner das Trüffelsuchen meistert: Sie müssen rechtzeitig mit dem Training beginnen, in dem Sie das Aroma in Spielsachen verbergen und den Hund kräftig loben. Am Anfang ist die Schwerigkeit gering, mit der Zeit steigert man die Suchdistanz und der Hund wird den vertrauten Geruch gerne erschnüffeln.


Als "Köder" eigent sich ein echtes Trüffelöl, also keines mit künstlichem Trüffelaroma. Im Feinkosthandel können Sie auch eine kleine Trüffelknolle kaufen und kleine Stückchen in das Spielzeug legen. Kleine Döschen eigenen sich als Behälter gut. Was Sie an Trüffel übrig haben, können Sie sich selbst gönnen, oder in kleinen Stücken einfrieren, damit Sie für spätere Trainings-Einheiten noch Material haben. Fragen Sie doch auch mal bei Ihrem Lieblingsitaliener, ob er Ihnen das Reststück überlässt, nachdem er Trüffel über Pasta gehobelt hat.


Der große Moment - die erste Ernte


Wenn der langersehnte Moment gekommen ist, die Vorbereitung gestimmt und der Standort gepasst hat, geht es nach 4-5 Jahren an die erste Ernte, die sich erfreulicherweise für mehrere Jahrzehnte fortsetzt. Die Bäume werden stärker, das Wurzelsystem größer und der Ertrag steigt.


Hat man - oder Hund- eine Trüffel geortet, muss man sie nur noch vorsichtig ans Tageslicht befördern. Man gräbt mit einer kleinen Schaufel vorsichtig an die Trüffel heran, um nichts zu verletzten. Schieben Sie die Schaufel unter die Knolle und heben leicht an, dann kommt sie an einem Stück aus dem Boden. Die Stelle kann man sich gut einprägen, denn die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass an der gleichen Stelle weiterhin Trüffel wachsen. Das Loch sollte man wieder gut schließen, dass die feinen Wurzelenden nicht austrocknen. Schauen Sie alle zwei Wochen nach, ob Sie neue Knollen finden. Pilze wachsen recht zügig, die Trüffel tanzt da nicht aus der Reihe. So können Sie sich vom Spätsommer an bis in den Winter mit der Suche vergnügen und anschließend etwas Edles auf den Teller bringen.


Viel Erfolg! Ihr Team von edelpilze.shop




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